Die Mini-Story

Aus der Not geboren

Die Entwicklung des Mini geht zurück auf eine Not-Situation im Jahr 1956: Suez-Krise und Benzin-Rationierung. Da war ein supergünstiger Kleinwagen gefordert. Der damalige BMC (British Motor Company) – Vorsitzende Sir Leonard Lord roch die Marktlücke und forderte seinen genialen Entwickler namens Alec Issigonis auf, das richtige Auto für diesen Zweck zu entwerfen.

Das kompakte Meisterstück – der erste seiner Art

Issigonis konzentrierte sich darauf hin auf das Nötigste. Sein Ziel: Das kleinste Auto, welches Platz für vier Personen und Gepäck haben sollte, zu entwickeln. Während er über diesem scheinbaren Widerspruch knobelte, kam ihm eine seiner genialsten Ideen. Wenn der Motor vorne quer eingebaut würde, die Vorderräder als Antrieb dienten und das Getriebe in die Ölwanne integriert würde, wäre ein solches Automobil denkbar möglich. Seine Ideen vom quer eingebauten Motor sollte später nichts weniger als die Autoindustrie revolutionieren.

Zack-Zack: Die rasante Entwicklung

Unter dem Projektnamen ADO (Austin Design Office) wurde der Kleinwagen 1957 in nur sechs Monaten entworfen. Die Entwicklung schritt rasant voran, und schon im Juli 1958 lud Issigonis seinen Chef Leonard Lord zu einer Probefahrt um das Fabrikgelände ein. Nach fünfminütiger Fahrt war Lord überzeugt. Er teilte Issigonis mit, dass die Produktion innerhalb von zwölf Monaten starten sollte. Bereits im Mai 1959 verließen die ersten Minis die Werke in Longbridge und Cowley.

Modernste Technik von der Tisch-Serviette

Selbst abgesehen von der revolutionären Motor- und Antriebskonstruktion war der Mini in vielerlei Hinsicht ein äußerst fortschrittliches Automobil. Zu den absoluten Besonderheiten zählten die Gummifederung vorn und hinten, die platzsparenden 10-Inch-Räder und die Zahnstangenlenkung. Die selbst tragende Karosserie, zur Vereinfachung der Produktion mit äußeren Schweißnähten versehen, verfügte vorne und hinten über Hilfsrahmen, auf dem Motor und Getriebe montiert wurden. Issigonis pflegte solche Technik-Revolutionen meist auf einer Tisch-Serviette zu entwerfen.

Markenzeichen einer Generation

Der Verkauf des Mini startete zunächst schleppend, doch bereits 1962 überschritt die Jahresproduktion erstmals 200.000 Fahrzeuge und blieb bis zum Jahr 1977 konstant oberhalb dieser Marke. Als die Reichen und Schönen dieser Welt den Mini als idealen Stadtwagen für sich entdeckten, wurde der Evergreen zum Markenzeichen einer ganzen Generation. Zahlreiche Erfolge bei internationalen Rallyes verhalfen ihm zusätzlich zu einem sportlichen Image und sicherten ihm seinen Platz in der Automobil- geschichte. Sein bestes Jahresergebnis erzielte der Mini 1971 mit 318.475 gebauten Einheiten. Bis 1982 baute British Leyland den Mini auch in den Varianten Pick-Up, Van und Estate (Kombi). Die Produktion der Limousine lief bis zum Jahre 2000 – ihr Design aus dem Jahre 1959 hat sich fast nicht verändert.

Die Erfolgsgeschichte geht weiter

Nach zahlreichen Verbesserungen wie einem 3-Wege-Katalysator, einem Fahrerairbag und Gurtstraffern ist der Mini nach wie vor begehrt. Allein 1998 wurden weltweit über 16.000 Minis verkauft. Die Hauptmärkte waren Japan, Deutschland und Großbritannien.